Audiovisual installation in public space.
Projection of animation video, stereo sound via transducers.
Kunstfestival Itzehoe, November 2013.
Die Alsen-Zementfabrik-Ruine in Itzehoe war über viele Jahre ein wichtiger und inspirierender Ort für mich. Als weitläufiger peripherer ‚Nicht-Ort‘ stellte er eine Art Zeitloch dar, ein nahegelegener Rückzug aus dem Alltag und ein atmosphärisch einzigartiges Probierfeld für Fotografie, Klang-Aufnahmen, Graffiti und andere künstlerische Experimente.
Im Jahre 2002 wurden viele der größeren Gebäude und Hallen abgerissen; das Alsen-Gelände hat seinen Charakter unwiederbringlich verloren. Während der Abrissarbeiten im Jahre 2002 habe ich Fotos und Tonaufnahmen gemacht, zu Dokumentationszwecken und auch mit der Absicht, eine zeitbasierte künstlerische Arbeit als ‚Nachruf‘ auf das Alsen-Gelände zu realisieren.
Ende 2002 führte ich in der Hamburger Galerie Elektrohaus erstmals die Live-Dia/Klang-Installation »Wasteland« auf.
In dieser Arbeit habe ich rein analog verfremdete Alsen-Abriss-Fotos in eine experimentelle Dia-Show integriert; die Bilder wurden auf Folien übertragen, collagiert, mit Lacken, Kratztechniken und Farbfiltern überarbeitet. Hinzu kamen Text-Auszüge aus dem berühmten Gedicht »The Wasteland« von T.S. Eliot; welche auch als Sprach-Ebene neben konkreten und verfremdeten Abriss-Geräuschkulissen in der begleitenden Klangkomposition auftauchten.
Die aktuelle Version »Wasteland 2013« ist ein digitaler ‚Remix‘ dieser Bildwelten – ein ‚Update‘ nach elf Jahren, das inzwischen neu entwickelte Techniken und Ästhetik-Ansätze mit der Stimmung und Thematik der damaligen Analog-Dia-Arbeit verbindet.