Meta_text works 2005-2010;
Video, sound, projection, drawings etc
Solo Exhibition at Projektwerkstatt Leipzig, November 2010
german press text:
„Die Sprache ist ein Virus“, lautet ein berüchtigtes Diktum von William S. Burroughs.
Die gesellschaftlich definierte Trennlinie zwischen Artikulationsvermögen und Artikulationsunvermögen ist rein ideologisch. Diese Ideologie sorgt in allen Bereichen des Lebens für ein Wuchern von Texten, von Mikrotexten, Metatexten und Hypertexten, die vieles versprechen aber doch das Wesentliche nicht preisgeben wollen: welches Subjekt äußert was, aus welcher Motivation heraus und mit welchem Ziel, und woher kommen die sprachlichen Mittel und Techniken, die dieses Subjekt beherrscht oder von denen es beherrscht wird.
In dieser Ausstellung trägt Nicolas Wiese Arbeiten und Prozessdetails aus den letzten 5 Jahren zusammen, denen gemeinsam ist, dass sie fast ausschließlich Textzitate, schriftsymbolische Codifizierungen und / oder Sprechstimmen zum Ausgangsmaterial haben.
Wiese unternimmt in der Projektwerkstatt den Versuch, diese unterschiedlichen Einzelarbeiten zu einem ortsspezifischen Gesamtkomplex zusammenzutragen, in dem die ideologische Sprache auf spielerische Weise dekonstruiert wird, in dem die menschliche Stimme als Material in die reine Abstraktion und wieder zurück
zum subjektiven Sprech-Körper geführt wird, und in dem die Trennlinien zwischen ‚richtiger‘ und ‚falscher‘ Sprache / ‚offizieller‘ und ‚privater‘ Sprache / ‚lyrischer‘ und ‚prosaischer‘ Sprache ad absurdum geführt werden.